Nicht zum Deal Breaker werden

Nicht zum Deal Breaker werden

Vielleicht kennen Sie die Situation. Eigentlich ist der Plan längst ausgereift und das Thema ist auch allgemein bekannt, doch aus unbegreiflichen Gründen will das Vorhaben nicht richtig „zünden“. Die Sache kommt nicht weiter und der erwartete Fortschritt bleibt aus. Jetzt kümmern Sie sich einmal mehr persönlich darum und versuchen, das Vorhaben endlich zum guten Abschluss zu bringen – doch ohne Erfolg. Soll man in dieser Situation die Reißleine ziehen und das Vorhaben endgültig stoppen oder gibt es doch noch eine Lösung, um nicht als Deal Breaker zu erscheinen?

Es läuft immer noch nicht. Was kann ich tun?

Deal Breaker ist ursprünglich ein Begriff aus dem Bereich Mergers & Acquisitions (M&A) und bezeichnet einen Sachverhalt, der im weiteren Verlauf der Verhandlungen bei Nichteinigung bzw. Nichtlösung des Sachverhalts zum Abbruch der Verhandlungen führt. Im übertragenen Sinn steht Deal Breaker auch für die Person, die ein Vorhaben zum Abbruch führt.

Es ist ganz egal, wie viel Kraft und Zeit Sie eine Projektidee gesteckt haben. Vielleicht haben Sie mit einem Projekt-Canvas einen systematischen Ansatz gewählt und trotzdem scheinen Sie etwas außer Acht gelassen zu haben. Manchmal ist es besser, ein Vorhaben aufzugeben. Vielleicht kommt das Vorhaben einfach zur falschen Zeit. Nicht ganz einfach ist allerdings die Beurteilung, wann ein Vorhaben besser abgebrochen werden sollte. Dafür können höchst unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen.

Ein Deal Breaker ist nicht automatisch eine Spaßbremse

Ein Indikator, der dafür sprechen könnte, ein Vorhaben abzubrechen, liegt in dem Zeitraum, der schon verstrichen ist, ohne dass es einen nennenswerten Fortschritt in der Sache gegeben hätte. Je länger dieser Zeitraum bereits geworden ist, desto unwahrscheinlicher ist auch die Möglichkeit einer positiven Entwicklung – ganz egal, welche weiteren Anstrengungen unternommen werden.

Ein weiterer Indikator könnte eine gewisse Zurückhaltung von wichtigen Stakeholdern sein. Vielleicht liegen doch nicht alle Informationen und Befindlichkeiten auf dem Tisch, sodass Sie nur über einen Ausschnitt der Entscheidungssituation blicken können. Erfahrungsgemäß ist es schwer, solche Hindernisse im Nachhinein aufzuarbeiten. Vielleicht stampfen Sie das Vorhaben jetzt doch besser ein!

Auf der anderen Seite kann allein schon die Andeutung, ein Vorhaben stoppen zu wollen oder zu müssen, ungeahnte positive Effekte hervorrufen. So ist es allein durch den Gedanken an einen Stopp denkbar, dass bestimmte Hindernisse plötzlich aus dem Weg geräumt werden können. Aber auch dieser Punkt ist reine Spekulation.

Deal Breaker – to be or not to be

Vielleicht ist die von mir gelieferte Antwort für Sie enttäuschend, aber sie ist sicherlich nicht überraschend. Denn eine grundsätzliche Empfehlung kann ich auch nicht aus zahlreichen realen Beispielfällen nicht geben. Vielmehr ist es mir daran gelegen, dass Sie bei Ihren eigenen Fällen durch die o. g. Gedankenanstöße zu einer guten Einzelfallentscheidung gelangen und die Sache diplomatisch unter Abwägung aller wichtigen Aspekte angehen. Es ist nämlich gar nicht schwer, auch in vertrackten Situationen diplomatisch zu agieren. Man muss es nur richtig anstellen.

Sie bringen das Vorhaben auf jeden Fall weiter – entweder so oder so!