Brillantes Urteilsvermögen durch Risikokompetenz

Brillantes Urteilsvermögen durch Risikokompetenz

Eine zentrale Frage vieler Projektverantwortlicher lautet: „Wie erreiche ich, dass der Projektplan auch tatsächlich zum gewünschten Ergebnis führt und damit erfolgreich ist?“ Neben dem allgemeinen Ansatz, was dazu erforderlich ist, geht es um Einflussmöglichkeiten der einzelnen Führungskraft, z. B. um ein brillantes Urteilsvermögen durch Risikokompetenz.

Was brauche ich, damit es funktioniert?

Zur Diskussion steht nicht weniger als die kritische Selbsteinschätzung der Projektverantwortlichen, ob sie ein bevorstehendes Vorhaben richtig eingeschätzt haben. Trotz der Risiken und der damit verbundenen Gefahren für den Projekterfolg liebäugeln viele Manager mit ihrem Vorhaben. Eine beruhigende, tiefe Überzeugung ist zu spüren und die Begeisterung ist regelrecht ansteckend. Kurz vor der wichtigen Entscheidung steht jetzt die Frage, was benötigt wird, damit es auch wirklich klappt. Was meinen Sie?

Die Antwort ist vielschichtig und sicherlich ist keine Zutatenliste wie bei einem Backrezept zu erwarten. Es geht um mehr. Um viel mehr. Es geht u. a. um Risikokompetenz. Letztendlich steht die Kompetenz auf dem Prüfstand, wie mit den Risiken umzugehen ist?

No risk, no fun?

Wenn Sie die Anforderungen so verstehen, sind Sie höchstwahrscheinlich auf dem Holzweg. Denn es geht darum, bei der Risikoeinschätzung nichts dem Zufall zu überlassen! Vielleicht kommen Sie nach einer professionellen Einschätzung der Risiken zum Ergebnis „wer nicht wagt, der nicht gewinnt“. Aber das gilt dann auf der Grundlage einer gründlichen Risikoanalyse – es handelt sich also um etwas ganz anderes. 

Risikokompetenz – nicht Größenwahn oder gar Leichtsinn

Es geht nicht um das Eingehen unüberschaubarer Risiken, auch Größenwahn oder gar Leichtsinn werden nicht unterstützt. Im Gegenteil! Es geht um die Begeisterung für die Sache, ohne die Risiken außer Acht zu lassen. Letztendlich steht auch die eigene Handlungsfähigkeit auf dem Spiel. Also, wenn Sie von einem Vorhaben überzeugt sind, dann machen Sie es, aber gehen Sie es mit Risikokompetenz an!

Das Risikokompetenz-Modell

Für Führungskräfte mit etwas weniger Zutrauen in die eigenen Stärken sei gesagt, dass sich Risikokompetenz aufbauen lässt. Es gibt sogar ein Modell für die systematische Entwicklung von Risikokompetenz – das Risikokompetenz-Modell. Dies besteht aus Bausteinen zur (1) Schärfung der Sinne bei der Risikowahrnehmung, zur (2) Bewertung der eigenen Risikoakzeptanz, zur (3) Überprüfung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen sowie zum (4) eigenen Normverständnis. Die vier Bausteine tragen im Zusammenspiel dazu bei, Risiken in Entscheidungssituationen systematisch und im gegebenen Zeithorizont zu beurteilen und auch für unvorhersehbare Anforderungen gut gerüstet zu sein. Die so gewachsene Risikokompetenz vermittelt eine wohltuende Sicherheit und trägt wesentlich zum erfolgreichen Agieren bei.

Gute Projektmanager sind risikokompetent.

Nach meinen Erfahrungen gehen persönliche Begeisterung für ein Vorhaben und ausgeprägte Risikokompetenz geradezu eine Erfolgspartnerschaft ein. Schärfen Sie Ihre Risikokompetenz und setzen Sie dazu diplomatisches Geschick ein!

Es ist gar nicht schwer, diplomatisch zu agieren und die eigene Risikokompetenz hochzuschrauben. Man muss es nur richtig anstellen.