Handlungsfähigkeit durch Entscheidungsbäume

Handlungsfähigkeit durch Entscheidungsbäume

Die Handlungsfähigkeit einer Person zeigt sich durch ihre Entscheidungen. Wer in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen, ist handlungsfähig. Wenn es auch noch gute und zeitnah getroffene Entscheidungen sind, umso besser!

Durch Entscheidungsbäume können Sie Ihre Handlungsfähigkeit stärken.

Entscheidungsbäume sind eine Methode zur Lösung von Entscheidungsproblemen. Es handelt sich dabei um geordnete, gerichtete Bäume, mit denen Entscheidungsregeln dargestellt werden können. Eine solche grafische Darstellung als Baumdiagramm veranschaulicht aufeinanderfolgende Entscheidungen. Das ist z. B. dann interessant, wenn formale Regeln aus Erfahrungswissen abgeleitet werden können. Der Nutzen eines Entscheidungsbaums ist schon bei seiner Entstehung durch die Konkretisierung von solchem Entscheidungswissen ersichtlich. Ein großer Vorteil von Entscheidungsbäumen ist, dass sie nachvollziehbar sind und sich das Ergebnis leicht auswerten lässt. 

Entscheidungsvorbereitung mit Entscheidungsbäumen

Geht es beispielsweise darum, festzulegen und zu begründen, welche Projekte angesichts der durch Corona bedingten Veränderungen fortgeführt werden sollten, kann ein Entscheidungsbaum weiterhelfen. Diese einfache Form eines Entscheidungsbaums besteht aus einer Reihe von geschlossenen Fragen, welche Schlüsselkriterien für die Fortführung eines Projekts darstellen und mit “ja” beantwortet werden müssen. Werden alle Schlüsselkriterien positiv beantwortet, spricht dies für die Fortführung des jeweiligen Projekts. Ist auch nur ein Schlüsselkriterium nicht erfüllt, spricht dies dafür, das Projekt nicht fortzuführen bzw. nicht durchzuführen.

Entscheidungsbaum am Beispiel "Projektfortführung"

Dieser Entscheidungsbaum ist relativ einfach zu erstellen, indem alle relevanten Kriterien, die in der gegebenen Unternehmenssituation für die Fortsetzung von Projekten sprechen, zusammengetragen und für die sequentielle Prüfung in eine geeignete Reihenfolge gebracht werden. Für die Zusammenstellung der Schlüsselkriterien empfiehlt sich z. B. ein Brainstorming und auch die Reihenfolge ihrer Anwendung lässt sich gut im Führungsteam erarbeiten. Das Ergebnis kann zusätzlich iterativ verfeinert und durch beispielhafte Projektbewertungen schrittweise in die gewünschte Form gebracht werden, bis schließlich ein Algorithmus zur Entscheidungsvorbereitung für alle Projekte auf dem Prüfstand vorhanden ist. 

Hilfestellung für Entscheidungsträger und Projektverantwortliche

Schon bei der Erstellung eines Entscheidungsbaums wird die Diskussion auf eine sachliche Basis gestellt und sowohl die Bewertungskriterien als auch die Reihenfolge ihrer Anwendung sind transparent und nachvollziehbar. Entscheidungsträgern und Projektverantwortlichen steht damit eine solide Bewertungsbasis zur Verfügung. Die Entscheidungen sind beliebig reproduzierbar und die Ergebnisse lassen sich einfach protokollieren.

Der überschaubare Aufwand zur Entwicklung eines Entscheidungsbaums für eine gegebene Entscheidungszäsur im Unternehmen lohnt sich auf jeden Fall. Entscheidungsbäume liefern einen großen Nutzen für die Versachlichung und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen. Zusätzlich eignen sie sich auch für die Kommunikation.

Falls Sie nach eigener Überzeugung regelmäßig zu guten Entscheidungen kommen, bei denen Transparenz und Nachvollziehbarkeit gegeben sind, dann sind Sie zu beglückwünschen und Sie brauchen nichts zu tun. Falls nicht, dann sollten Sie es bei der nächsten Gelegenheit mal mit einem Entscheidungsbaum probieren!

Der nächste Beitrag in der Reihe “Methoden sind Türen zum Erfolg” handelt von der Pro-Contra-Liste.