Mit Geld lässt sich viel bewegen.

Mit Geld lässt sich viel bewegen.

Geld und Liebe sind zwei Beispiele für typische Motivatoren – für Instrumente zur Mobilisierung für ein bestimmtes Verhalten. Eine Erfolgsprämie für die Teammitglieder nach einem erfolgreichen Projektabschluss ist eine schöne Sache. Auch eine Beförderung – z. B. zum Senior Projektleiter verbunden mit einer netten Gehaltserhöhung – fällt in diese Kategorie. Warum also diese Verunsicherung und was ist überhaupt mit Liebe gemeint? 

Was außerdem noch nicht angerissen wurde, sind die Intensität und die Nachhaltigkeit der Mobilisierung. Für eine Fortsetzung der Betrachtung helfen die folgenden Fragen:

  • Welche Leistungen lassen sich durch den Einsatz von Motivatoren tatsächlich erreichen? 
  • Welches Verhalten bzw. welche Aktivitäten werden durch den Einsatz von Motivation gewürdigt, die zurückliegenden oder die bevorstehenden?.
  • Wie ist es mit der Dauer der Wirkung bestellt? Wie lange hält der Effekt an?

Geld ist ein guter Motivator, aber bei der Beantwortung der vorgenannten Fragen kommen Zweifel auf, ob es nicht doch bessere Instrumente gibt als Geld. Denn zahlreiche Erfahrungen deuten darauf hin, dass die mit Erfolgsprämien und Gehaltserhöhungen als Motivatoren erzielbare Wirkung z. T. verschwindend gering und eine Nachhaltigkeit praktisch nicht gegeben ist.

Es existieren Mechanismen mit weitaus größerer Wirkung und Nachhaltigkeit. Allerdings erfordern sie ein gewisses Vorspiel, um die erforderliche Glaubwürdigkeit aufzubauen. Bei diesen Mechanismen geht es um weiche Faktoren der Führung. Es geht um Führungskompetenzen, bei denen grundlegende Überzeugungen und die innere Haltung eine große Rolle spielen.

Alle Teamarbeiter und Führungskräfte mit Personalverantwortung stehen regelmäßig vor der Aufgabe, für eine bestimmte Sache werben bzw. für eine konkrete Handlung motivieren zu müssen. Man kann blauäugig hoffen, dass es schon funktionieren wird. Man kann auch “technisch” vorgehen und mit rationalen Argumenten und mit methodischen Schritten arbeiten. Den größten Erfolg erreicht man jedoch, wenn man die Begeisterung für die gemeinsame Sache in den Mittelpunkt stellt. Diese Überzeugungs- und Führungsarbeit kann durch vorbildliches Verhalten, wertschätzendes Miteinander und uneigennützige Anerkennung des Beitrags des anderen – absolut kostenlos – erreicht werden. 

Der Haken an der Sache? Es funktioniert nicht auf Knopfdruck und das erforderliche Vertrauen verhält sich wie ein scheues Reh. Eine kontinuierliche, klare und positive Linie sind zwingend nötig. Einmalige, punktuelle Maßnahmen erzeugen dagegen eher Argwohn und bleiben wirkungslos.

Belohnen Sie sich bei nächster Gelegenheit selbst, indem Sie Ihre verschiedenen Handlungsoptionen ausloten und sich bewusst für die Variante “Liebe & Wertschätzung” entscheiden.

Beim nächsten Beitrag in der Reihe “Wege zum Projekterfolg” geht es um Hartnäckigkeit an der richtigen Stelle.