Mit WOOP zur Compliance

Mit WOOP zur Compliance

Es gibt verschiedene Wege, um ein verlässliches Compliance-System aufzubauen. Mit der  Methode WOOP gelingt dies auf systematische und elegante Art und Weise. Neben zahlreichen Einsatzmöglichkeiten dieser Methode im Bereich Coaching finden sich auch interessante Anwendungsgebiete im Projektmanagement, z. B. im Bereich von Corporate Governance.

Compliance – mehr als nur Einhaltung von Regeln

Es geht um die Einhaltung gesetzlicher Regelungen sowie um die Beachtung ungeschriebener Verhaltensrichtlinien. Übersetzt bedeutet Compliance schlicht Regeltreue, also die Einhaltung von Recht und Gesetz. Im Unternehmenskontext kommt zusätzlich die Einhaltung von internen Richtlinien und Regelwerken hinzu. Ohne Regeln ist ein Zusammenleben in unserer Gesellschaft und auch in Unternehmen nicht möglich.

Darüber hinaus gilt es, verschiedene sensible Bereiche zu beachten. Schon der bloße Vorwurf eines Compliance-Verstoßes birgt ein meist unkalkulierbares Reputationsrisiko und damit untrennbar einen verbundenen Imageschaden. Letztendlich geht es also um Sicherheit und Vertrauen, eine Existenzgrundlage für Unternehmen.

Mit WOOP zum Ziel

Die WOOP-Methode hilft, Prioritäten zu setzen und Ziele zu erreichen. Die vier Buchstaben stehen für Wish (Wunsch), Outcome (Ergebnis), Obstacle (Hindernis) und Plan.

Bei der Anwendung geht es zunächst darum, einen Wunsch oder ein Anliegen zu identifizieren, das gerade am wichtigsten ist. Anschließend muss man sich vorzustellen, wie das bestmögliche Ergebnis aussehen könnte. Im dritten Schritt geht es um die Frage, was uns davon abhält, diesen Wunsch zu erfüllen. Im letzten Schritt geht es darum, sich einen ganz konkreten Wenn-dann-Plan zu machen.

Der vorliegende Fall dreht sich beispielhaft um den Aufbau eines Compliance-Systems und die Ernennung eines verdienten Mitarbeiters zum Compliance-Manager.

WISH (Wunsch)

  • Wir wollen für unser Unternehmen ein Compliance-System erfolgreich aufbauen und es wirksam betreiben.
  • Als neuer Compliance-Beauftragter möchte ich den Erwartungen des Unternehmens gerecht werden.

OUTCOME (Ergebnis)

  • Unser Compliance-System “funktioniert”. Es verhindert Wirtschaftskriminalität, fördert die Regeltreue im Unternehmen und strahlt Vertrauen sowie Sicherheit aus.
  • Im ersten jährlichen Compliance-Bericht kann ich der Geschäftsführung mit zahlreichen anschaulichen Beispielen den Erfolg des Systems zeigen.

OBSTACLE (Hindernis)

  • Die durchgeführte Bestandsaufnahme könnte unvollständig sein und es könnten bisher nicht bekannte Compliance-Risiken auftreten.
  • Im erweiterten Compliance-Team ist denkbar, dass die Vorstellungen zu einzelnen Compliance-Anforderungen und notwendigen Compliance-Maßnahmen auseinandergehen.

PLAN (Plan)

  • Wenn Aufgaben, Rechten und Pflichten des Compliance-Teams zu klären sind, dann führen wir interne Workshops durch und spielen beispielhafte Geschäftsvorfälle durch, wie z. B. das Ad-hoc-Reporting.
  • Wenn wir Defizite bei der nötigen Sensibilisierung für das Thema feststellen sollten, müssen wir Informationsveranstaltungen für die Mitarbeiter und gezielte Gespräche mit den Führungskräften durchführen.

Damit Compliance die ganze Wirkung entfalten kann

Es geht also darum, einem Wunsch die realen Hindernisse gegenüber zu stellen. Die Hindernisse können irrationale Überzeugungen, schlechte Angewohnheiten oder Emotionen wie Angst und Ärger sein. Positive Zukunftsphantasien geben dem Handeln eine Richtung und das Vorstellen der Hürden liefert die Energie, sie zu überwinden. Der Plan hilft schließlich, Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Das Einsatzgebiet von WOOP kann aber durchaus auch darüber hinausgehen, ein Ziel effektiver zu erreichen und z. B. eine nachhaltige Verhaltensänderung zum Gegenstand haben. Damit Compliance die ganze Wirkung entfalten kann, muss genau eine solche nachhaltige Verhaltensänderung bei den Hauptakteuren erreicht werden. Compliance erfordert dazu ein ganzheitliches, umfassendes Verständnis. Es sollten Faktoren wie die Befolgung von Prinzipien einer guten Unternehmensführung (Good Corporate Governance) sowie von allgemein akzeptierten, ethischen Normen und moralischen Grundsätzen hinzutreten.

Am Ende steht eine wertebasierte Compliance, die Eigenverantwortung fordert und uns das Denken sowie die Bewertung für die Richtigkeit und Angemessenheit unseres Verhaltens nicht abnimmt, sondern es fördert.

Bei Ihrer eigenen Anwendung der WOOP-Methode – im Bereich Corporate Governance oder an anderer Stelle – wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

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