In zahlreichen Fachartikeln und Blogs wird darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, bei Projekten agile Techniken einzusetzen und agile Methoden anzuwenden. Die Verfasser sind absolut überzeugt von ihren Ratschlägen, denn Agilität bringt neuen Schwung in Projekte und damit häufig auch Erfolg, ganz abgesehen von der Notwendigkeit eines neuen Vorgehens in manchen Situationen. Agile Methoden scheinen für bestimmte Aufgaben ganz einfach besser geeignet zu sein.
Bewährte Konzepte zur Einführung agiler Methoden findet man dagegen seltener. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn eine solche Umstellung bedeutet eine Veränderung vorhandener bewährter Praktiken. Der Mensch liebt den Fortschritt und hasst Veränderungen, sagt Voltaire. Bezogen auf den Umgang mit Projekten mögen Projektmanager von agilen Methoden begeistert und dennoch unschlüssig sein bzgl. einer geeigneten Einführung.
Dabei lässt sich ein Übergang vom klassischen zum agilen Projektmanagement recht einfach und ohne “Kulturschock” gestalten. Dieser Beitrag gibt ein paar Denkanstöße.
Erfolgversprechende Ansätze
Geschickt ist es, wenn ein Team in einem neu gestarteten Projekt einzelne agile Ansätze ausprobiert. Bei der schrittweisen Einführung neuer Techniken werden Probleme mit Veränderungen und Produktivitätseinbußen weitgehend vermieden. Ein Team kann einzelne agile Techniken unter Anleitung kennenlernen, anwenden und mit Nutzen für das Projekt einsetze.
Intensive Kommunikation
Wenn die höchste Priorität der agilen Prinzipien auf der Zufriedenstellung des Kunden liegt, dann impliziert dies zwangsläufig eine intensive Kommunikation innerhalb des Teams, mit den Fachexperten, mit wichtigen Interessengruppen und mit dem Kunden. Auch ist es einleuchtend, dass Informationen nach Möglichkeit von Angesicht zu Angesicht übermittelt werden. – Warum also nicht Daily-Standup-Meetings ausprobieren?
Klarheit und Transparenz
Viele Projektteams setzen zur Visualisierung von Inhalten oder für Kennzahlen bereits Projekttafeln ein. Wenn der Projektleiter oder ein Teammitglied Inhalte “aufhängen”, wird der aktuelle Arbeitsstand sofort für alle sichtbar und kann für weitere Arbeiten genutzt werden. – Warum also nicht ein Task Board einsetzen?
Regelmäßige Ergebnisse
In regelmäßigen und bevorzugt kurzen Abständen Ergebnisse nach bestimmten Anforderungen zu liefern, ist nicht nur ein hoher Anspruch, sondern stellt die herkömmliche Praxis manchmal auch auf den Kopf. In Absprache mit dem Kunden geht es aber nicht darum, so schnell wie möglich zu sein, sondern so schnell wie nötig. – Warum also nicht einen Sprint ausprobieren?
Diese agilen Techniken sollten Sie ausprobieren
- Task Boards
- Daily-Standup-Meetings
- Use Cases
- Timeboxing
- u. a.
Ausgehend vom bestehenden, meist klassischen Projektmanagement kann man durch Hinzunahme ausgewählter agiler Methoden zu einem weiterentwickelten, besseren Projektmanagement gelangen. Der erfolgversprechendste Weg führt über schrittweise eingeführte Techniken, bei dem ein Team agile Methoden unter Anleitung kennenlernt, ausprobiert und schließlich mit Überzeugung für das Projekt einsetzt.
Sie können beispielsweise – wenn Sie es nicht schön längst tun – jeden Tag mit einem kurzen Projektstatus-Meeting im Stehen beginnen, also quasi ein Daily-Standup-Meeting abhalten, um bewährte alte Praktiken mit agilen neuen Techniken zu kombinieren.