Wann muss man hier eingreifen?

Wann muss man hier eingreifen?

Nicht alle Entwicklungen im Unternehmen verlaufen wunschgemäß. In manchen Situationen treten Störungen im Betriebsgeschehen auf und die Leistungsfähigkeit ganzer Organisationseinheiten scheint beeinträchtigt zu sein. Ist das bereits ein Grund zum Eingreifen und wie geht man beispielsweise mit den folgenden Situation um?

  • Sollte man auf den umstrittenen Abteilungsleiter verzichten, wenn mehrere Leistungsträger unüberhörbar und wiederholt eine bessere Führung anmahnen?
  • Ist es sinnvoll, den engagierten neuen Teamleiter am Ende seiner Probezeit auszutauschen, weil er es einfach nicht schafft, seine Mitarbeiter mitzunehmen?
  • Geht es auch ohne den erfolgreichen, aber schwierigen externen Projektleiter oder ist sein Beitrag für das Unternehmen wichtiger als der soziale Frieden in der Arbeitsgruppe?

Das sind typische Fragen aus dem Berufsalltag, die sich ohne Weiteres nicht beantworten lassen. Es kommt also drauf an. Aber worauf denn?

Einiges spricht dafür, einfach abzuwarten.

  • Möglicherweise handelt es sich nur um vorübergehende Effekte und bald schon ist wieder Normalität zu erwarten.
  • Die betroffenen Organisationseinheiten haben zunächst die Aufgabe, sich selbst mit der Angelegenheit zu beschäftigen und interne Lösungen zu finden.
  • Insbesondere die involvierten Führungskräfte sind gefordert, Ihrer Verantwortung nachzukommen und die Dinge zu regeln.

Es gibt aber auch Gründe, sofort tätig zu werden.

  • Das momentane Leistungsniveau steht im Gegensatz zu den Möglichkeiten und zu den Erwartungen der Beteiligten, die vermutlich mehr können und auch wollen.
  • DIe Auswirkungen auf das innere Gefüge in den Organisationseinheiten sind nicht zu unterschätzen und ggf. nicht mit der Unternehmensstrategie im Einklang.
  • Die Unternehmenskultur nimmt möglicherweise Schaden mit dauerhaften Auswirkungen.

Was soll man also tun?

Aus meiner Sicht gibt es keine Veranlassung, derartige Situationen zu bagatellisieren. Im Gegenteil! Genaues “Hinschauen” und eine offene Kommunikation sind erforderlich. Nur durch bestimmtes und wohlwollendes Bearbeiten dieser Herausforderungen lassen sich negative Entwicklungen umkehren. Eine entwickelte Fehlerkultur und die Ausrichtung auf das gemeinsame Ziel können dabei helfen.

Dann muss man mit den Einheiten und den Personen im Gespräch bleiben, bis es wieder gut ist. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht zu Ende.