Ein Zitat mit Tiefgang! Es empfiehlt uns, lieber an unserem Ziel festzuhalten, als an dem Weg dorthin. Noch deutlicher steckt darin die Aussage, einen Weg genau dann zu ändern, wenn er nicht zum Ziel führt. Fraglich ist allerdings, wann der richtige Zeitpunkt für eine solche Entscheidung gekommen ist. Wie soll man denn feststellen, ob es in einer gegebenen Situation sinnvoll ist, einen neuen Weg einzuschlagen oder ob man nicht doch beharrlich am bestehenden Konzept festhält?
Das kann schnell zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit werden. Vielleicht kommt es auch gar nicht darauf an, eine solche Entscheidung grundsätzlich zu thematisieren. Vielleicht ist es einfach nur viel wichtiger, nicht hartnäckig und unreflektiert am eingeschlagenen Weg festzuhalten, sondern sich regelmäßig die Möglichkeit einer Wegänderung vor Augen zu führen.
Vielleicht werden Sie jetzt einwerfen, dass es noch ein weiteres bekanntes Sprichwort gibt, welches eine Verbindung zwischen Weg und Ziel herstellt. “Der Weg ist das Ziel”, heißt es nämlich auch. Nein, das hat mit der Zielerreichung aus unserem gegebenen Sprichwort nichts zu tun. Nehmen wir also den Faden mit der beharrlichen Zielverfolgung noch einmal auf.
Als Führungskraft und als Projektleiter müssen wir wegen unserer Verantwortung unser Ziel noch viel genauer im Auge behalten. Es geht um Hartnäckigkeit in Bezug auf das Ziel, die Zielerreichung steht im Vordergrund und nicht der Weg ist entscheidend. Deshalb ist es auch nicht zwingend nötig und auch nicht unbedingt sinnvoll, auf dem einmal eingeschlagenen Weg zu bleiben.
- Wenn das empfohlene Vorgehen nicht zu einer Einigung im Projektteam führt, kann dies evtl. eine geänderte Herangehensweise leisten.
- Wenn sich durch vorbereitete Informationskampagnen und angebotene Schulungsmaßnahmen keine Akzeptanz für ein Vorhaben erreichen lässt, können evtl. umfassende Gespräche und eine Einbindung der Interessengruppen für die nötige Sensibilität sorgen.
- Wenn sich bei einem Organisationsprojekt die beteiligten Organisationseinheiten nur sehr schleppend mit den neuen Regelungen anfreunden, ist es evtl. nötig, den Zweck und den konkreten Nutzen herauszustellen.
Während das Festhalten an einem bestimmten Weg nicht zwingend zum Erfolg führt, ist es dafür ausgesprochen sinnvoll, den Kurs regelmäßig zu überprüfen und bei Abweichungen zu korrigieren. Selbst wenn eine planmäßige Zielerreichung nicht gewährleistet zu sein scheint, ist durch das regelmäßige Überprüfen und Anpassen des Kurses die Möglichkeit gegeben, noch am Zielort anzukommen. Dabei gilt, dass der richtige Zeitpunkt für eine Kurskorrektur nicht existiert. Als kritisch ist vielmehr anzusehen, überhaupt keine Überprüfung des Kurses vorzunehmen.
Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein und tatsächlich gibt es auch einen Haken. Denn dieses regelmäßige Überprüfen und Anpassen des Kurses erfordert eine gewisse Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit, wie bei den Boxern, die früher in der Dubois-Arena in Essen-Borbeck gekämpft haben (siehe Beitragsbild).
Zum Boxsport möchte ich Sie nicht bringen, wohl aber zu einem ausgeprägten Führungsverständnis, bei dem Sie alle Ihre Vorhaben und Projekte regelmäßig überprüfen und beharrlich auf das angestrebte Ziel ausrichten.
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Beim nächsten Beitrag in der Reihe “Wege zum Projekterfolg” geht es um eine große Schwäche auf dem Weg zum Erfolg, nämlich um das Aufgeben.