Führung im Projekt statt Fahren auf Sicht

Führung im Projekt statt Fahren auf Sicht

Wo liegt denn beim ‘Fahren auf Sicht’ das Problem?

‘Fahren auf Sicht’ mag sich vielleicht gut anhören, ist es aber nicht. Im Projekt – und auch an vielen anderen Stellen – ist einfach mehr erforderlich, als uns diese angeblich gute Vorgehensweise vorgaukelt.

Auf Sicht zu fahren bedeutet ganz allgemein, dass bei einer ‘Bewegung’ der Verantwortliche durch Hinsehen oder sonstiges Tun fortwährend feststellt, dass die Fahrt gefahrlos möglich ist. Das kann im Zweifelsfall bedeuten, dass die Fahrt gänzlich zum Erliegen kommt. In Bezug auf die Verkehrssicherheit ist das eine gute Angelegenheit. Schlimmer wäre es, die Fahrt unbekümmert fortzusetzen und in der Folge eine Kollision zu riskieren.

Der Vergleich mit guter Führung hinkt.

‘Fahren auf Sicht’ als geeignete Strategie für ein Projekt aufzutischen, ist ungeeignet. Es reicht nicht aus, die Geschwindigkeit herunterzuschrauben oder bei schlechter Sicht die Bewegung ganz einzustellen, ohne nach anderen Lösungen zu suchen.

  • Stattdessen ein Radarsystem einsetzen oder
  • nach sonstigen Navigationssystemen suchen,
  • sich wieder auf bessere Sichtverhältnisse vorbereiten,
  • einen umfassenden Plan mit Vorkehrungen aufstellen und
  • die ganze Mannschaft einbeziehen und gut informieren.

Statt nur auf Sicht zu fahren, muss ein Plan B her.

Eine gute Projektführung erfasst auch eine sich möglicherweise zuspitzende Situation in allen Details, d. h. sie erkennt Gefahren und auch Chancen. In der Verlängerung trifft sie Entscheidungen und passt die Planung mit den Projektzielen entsprechend an. Projektrelevante Inhalte und Zusammenhänge werden kommuniziert und das Projekt bleibt handlungsfähig.

Als Projektverantwortliche sollten wir uns nicht hinter zweifelhaften Vorgehensweisen verstecken, sondern selbst Verantwortung übernehmen, indem wir weiterdenken, vordenken und Vorkehrungen treffen.

Denken Sie in Ihrem Projekt immer mindestens einen Schritt weiter!


Im nächsten Beitrag der Reihe “Wege zum Projekterfolg” geht es darum, wann man am besten Heu machen sollte.