Die kürzeste Verbindung zweier Punkte – das wissen wir aus der Geometrie – ist die Strecke, sie ist deshalb positiv belegt und wird auch häufig gewählt. Doch manchmal muss man Umwege in Kauf nehmen, um ans Ziel zu gelangen. Die geschwungenen Wege zum Gasometer Oberhausen sind sicherlich nicht die kürzesten und wahrscheinlich auch nicht die schönsten. Folgt man ihnen aber, so gelangt man zu ganz besonderen Perspektiven auf das Ziel.
Analog verhält es sich auch bei Projekten. Manchmal ist es erforderlich, Umwege zu gehen, um die Projektziele zu erreichen. Die meisten Projekte sind mit mehr oder weniger großen Veränderungen verbunden, die nicht für alle Beteiligten auf den ersten Blick nachvollziehbar sind bzw. sinnvoll erscheinen. Manche sind zurückhaltend, andere zweifeln an der Richtigkeit oder Notwendigkeit dieser Veränderungen.
Solche Situationen gehören deshalb zu den schwierigsten Phasen in einem [Veränderungs-] Projekt. Um dann auch Zweifler zu überzeugen, muss man bereit sein, Umwege zu gehen. Diese Umwege können sich z. B. dadurch äußern, dass intensiver und nicht nur punktuell über die bevorstehenden Veränderungen informiert wird, dass alternative Vorgehensweisen gegenübergestellt und offen diskutiert werden oder dass eine nochmalige Überprüfung stattfinden muss. Viele Möglichkeiten bestehen und allesamt sind sie mit Mehraufwand verbunden. Aber diese “Umwege” sind nicht nur denkbar, sondern häufig zwingend notwendig, um das [Projekt-]Ziel zu erreichen.
Abgesehen vom unbestrittenen Erfolgsbeitrag, haben solche ungeplanten Maßnahmen unschätzbare Effekte für die Teambildung und können zu wunderbaren Einsichten für alle Beteiligten führen. Diese Erfahrungen sind Gold wert.
Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Sie einen Umweg gehen müssen, sondern nutzen Sie die Chance, um mit guten Maßnahmen Ihren Horizont zu erweitern. Meistens bieten sich dabei vollkommen unerwartete Erkenntnisse und Lösungswege.
Ich zeige Führungskräften und ihren Teams Möglichkeiten auf, wie sie “auf Umwegen” erfolgreich ans Ziel kommen.
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Beim nächsten Beitrag in der Reihe “Wege zum Projekterfolg” geht es um die Vorhersage der eigenen Zukunft.