Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen.
Selbst wenn man Franz Kafka als Schriftsteller nicht besonders schätzt, muss man zugehen, dass diese unscheinbare Aussage Tiefgang besitzt. Allein dadurch, dass wir uns für eine bestimmte Alternative entscheiden, dass wir etwas anfangen oder dass wir spürbar in eine bestimmte Richtung aufbrechen, lassen wir einen Weg, ein Vorgehen bzw. einen Lösungsansatz entstehen.
Das Zufallsprodukte oder die dilettantische Leistung sind hier offensichtlich nicht gemeint. Es geht schon um eine durchdachte, um eine profunde, um eine professionelle Aktivität. Genau in einem solchen Umfeld ist es nämlich von zentraler Bedeutung, den ersten Schritt überhaupt zu tun. In vielen Situationen ergeben sich überzeugende Lösungen erst während und mit der Bearbeitung.
Der erste Schritt ist manchmal der Schwierigste.
Wer Projekte bearbeitet, kennt viele Situationen, um die eigenen Stärken unter Beweis zu stellen.
- Entscheidungsbedarfe – Warte ich solange, bis die äußeren Umstände eine bestimmte Handlung erzwingen oder kümmere ich mich vorher um eine Lösung, die mir geeignet erscheint, selbst wenn dies zusätzlichen Aufwand bedeutet?
- Zukünftige Entwicklungen – Reagiere ich erst, wenn meine Mitarbeiter mir Fragen zu bevorstehenden Veränderungen stellen oder kommuniziere ich Planungsüberlegungen proaktiv, auch ohne alle Details oder “die” Lösung zu kennen?
- Erreichung der Projektziele: Gebe ich mich mit minder guten Ergebnissen zufrieden oder setze ich mich für meine Überzeugung ein und fordere eine bessere Lösung, auch wenn ich dazu noch Überzeugungsarbeit leisten muss?
Auf diesem hohen Niveau ist es wichtiger, etwas getan zu haben, als auf Perfektion zu warten. Done is better than perfect because perfect is never done. Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen.
Tun Sie es!
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Beim nächsten Beitrag in der Reihe “Wege zum Projekterfolg” geht es um die Pflicht.