Haben Sie schon einmal gedacht, dass Ihr Projekt besser laufen würde, wenn Sie es besser „verkauft“ hätten? Haben Sie sich im Projektteam schon einmal etwas mehr Identifikation mit dem Projekt gewünscht? Dann sehen Sie vielleicht bald ein Projekt-Exposé mit anderen Augen und können auch einem cleveren Stakeholder-Management etwas abgewinnen.
Projekt-Exposé und Projekterfolg
Sie fragen sich vielleicht, was mit einem Projekt-Exposé gemeint ist und welcher Zusammenhang mit dem Erfolg des Projekts besteht. Was wird mit einem Projekt-Exposé bezweckt und wieso ist es nützlich? Wer sind die „Käufer“ eines Projekts und welcher „Preis“ lässt sich realisieren? Dazu zwei Überlegungen.
In der Immobilienwirtschaft wird als Exposé eine Beschreibung der Immobilie bezeichnet und i. d. R. vom Verkäufer bzw. vom Vermieter oder einem Beauftragten wie Makler, Architekt oder einem Kreditinstitut angefertigt. Das Ziel ist die bessere Vermarktung des Objektes in Form von Vermietung und/oder Verkauf. Das ist zur Annäherung an ein Projekt-Exposé schon einmal ein erster Schritt.
In der Wissenschaft spielen Exposés z. B. bei der Planung von Forschungsprojekten eine wichtige Rolle. Dargestellt werden die Problemstellung und der aktuelle Stand des Wissens auf dem jeweiligen Forschungsgebiet. Außerdem werden Methoden, Ziele und zugrunde liegende Hypothesen des Projekts erläutert. Und genau darum soll es im Weiteren bei einem Projekt-Exposé gehen.
Grundsätzlich dient ein Projekt-Exposé also der Vermarktung des Projekts und in einem solchen Papier werden sozusagen alle relevanten Informationen und Annahmen zusammengetragen. Aber für wen denn? Damit sprechen wir über diejenigen Einzelpersonen und Gruppierungen, die ein besonderes Interesse an einem Projekt haben, die sogenannten Projekt-Stakeholder.
Stakeholder im Projekt
Schnell wird klar, dass bei einem Projekt viele Stakeholder mit ganz unterschiedlichen und z. T. entgegengesetzten Interessen zusammenkommen, wie z. B. der Auftraggeber, der Kunde, die Projektleitung und das Team, externe Dienstleister usw.
Angenommen, Sie sind der Projektauftraggeber. Dann haben Sie ein hohes Interesse daran, dass das Projekt plangemäß und erfolgreich abgeschlossen wird, d. h. die vereinbarten Ergebnisse in der vorgesehenen Zeit und zu den gegebenen Kosten erreicht werden.
Als externer Projektdienstleister möchten Sie vielleicht lieber umfangreich und über einen längeren Zeitraum eingebunden sein, um hohe Dienstleistungsumsätze zu erzielen.
Als Mitglied im Projektteam sind Sie vielleicht auch noch anderen Projekten verpflichtet und haben ebenfalls Aufgaben aus dem Tagesgeschäft zu erledigen. Möglicherweise wird dadurch Ihr Einsatz für das Projekt beeinflusst.
Welche Interessen sind nun wichtiger? Diese Frage lässt sich ganz und gar nicht einfach beantworten. Es gilt vielmehr, die unterschiedlichen Interessengruppen mit ihren jeweiligen Zielsetzungen zu identifizieren sowie den Grad ihres Interesses am Projekt und ihre „Macht“ einzustufen. Eine anschauliche Hilfestellung für die gewünschte Gesamtsicht auf die Stakeholder und die Interessenlagen leistet das Instrument Stakeholder im Projekt.
Auf der Grundlage dieser Portfolio-Darstellung lassen sich relativ schnell alle wesentlichen Beziehungen im Projekt transparent machen, wichtige Aufgaben für die Projektkommunikation ableiten und die Interessengruppen aktiv am Geschehen beteiligen. Und genau diese Überlegungen liegen auch der Erstellung eines Projekt-Exposés zugrunde – zentrale Projektergebnisse und den Nutzen aus wichtigen Anwendungsfällen schon im Vorfeld für die „Interessenten“ aufzuzeigen und zu bewerben.
Ein Projekt-Exposé liefert Informationen für alle wesentlichen Entscheidungskriterien, schafft bei wichtigen Interessengruppen Akzeptanz für die bevorstehende Arbeit und legt damit den Grundstein für den Projekterfolg.
Ein Blick in die Zukunft
Nach meiner Einschätzung werden bedeutende Projekte zukünftig nicht mehr ohne ein aussagekräftiges Exposé auskommen. Insbesondere bei Projekten der digitalen Transformation gilt, dass Interessengruppen zunehmend vorher wissen wollen, worauf sie sich bei einem Projekt einlassen und auch nicht mehr bereit sind, sich ohne weiteres für einen Projektgegenstand zu verpflichten. Derartige Überlegungen sind für Investoren längst gängige Praxis. Jetzt äußern sich Entscheider, Projektleiter und Teams immer öfter in ähnlicher Weise.
Kein Projekt ohne Exposé!
Diese Entwicklungen sollten uns keineswegs beunruhigen, denn die Grundlage zu einem erfolgreichen Projekt wird bereits mit dem Exposé gelegt. Angesichts der ernüchternden Statistiken über schlechte Zielerreichung bei Projekten wirkt dies doch geradezu wie eine Ermutigung. Denn der erfolgreiche Abschluss eines Projekts ist ein gemeinsames Ziel der meisten Stakeholder. Erstellen Sie Ihr Projekt-Exposé so früh wie möglich. Wenn dies nicht schon vor Aufnahme der Arbeiten gelingt, dann handeln Sie gut daran, das Exposé in der Startphase zu verfassen und damit zu arbeiten.
Sell your Project!
Probieren Sie es einfach aus! Verkaufen Sie Ihr Projekt, erstellen Sie ein Projekt-Exposé und setzen Sie das Tool Stakeholder im Projekt ein, um die verschiedenen Interessengruppen gezielt einzubinden.