Den guten Baum erkennt man an den guten Früchten

Den guten Baum erkennt man an den guten Früchten

Das Zitat stammt aus der Bibel. Lukas 6, 43-44. Ein guter Baum trägt keine schlechten Früchte und ein schlechter Baum keine guten. So erkennt man jeden Baum an seinen Früchten. Von Dornbüschen kann man keine Feigen pflücken und von Gestrüpp keine Weintrauben.

Gute Früchte, das sind z. B. gute Ergebnisse, eingehaltene Fertigstellungstermine, eine gute Zusammenarbeit im Team, gute Vorarbeiten anderer als Voraussetzung für die eigene Arbeit, aber auch Auskunftsbereitschaft und das offene Ohr einer Kollegin, eines Freundes oder eines Peers. Und: Gute Früchte sind meistens deutlich zu erkennen. Das Bild mit den guten Früchten lässt sich auf vielfache Weise auf das Berufsleben übertragen und ich möchte es hier speziell auf diejenigen beziehen, die Verantwortung tragen, auf Personen mit einer Vorbildfunktion, z. B. auf

  • den Projektleiter, der den bevorstehenden Fertigstellungstermin auf jeden Fall halten will,
  • die Abteilungsleiterin, die nach einer Umstrukturierung möglichst schnell wieder an eine hohe Produktivität anknüpfen möchte,
  • die Interims-Managerin, die ihre Abteilung nicht nur für einen Zeitraum von sechs Monaten leiten, sondern dauerhaft Verantwortung übernehmen soll, oder
  • den Geschäftsführer, der nach der Pandemie nicht nur die neue Homeoffice-Regelung erläutern, sondern grundsätzlich auch für eine passende „gefühlte“ Normalität sorgen will.

Damit diese Aufgaben gelingen, ist den betreffenden Personen zu wünschen, dass sie „gute Bäume“ mit „guten Früchten“ sind.

Nach Bäumen mit guten Früchten Ausschau halten

Man kann nämlich nicht nur an den „Früchten“ erkennen, ob es sich um eine gute Führungskraft handelt. Auch umgekehrt gilt, dass man von einer guten Führungskraft auch weiterhin gute Früchte erwarten darf. Aber woran erkennt man gute Früchte? Und noch viel wichtiger: Wie bringt man selbst gute Früchte hervor?

Eine Antwort muss ich leider schuldig bleiben. Zu vielschichtig sind die Herausforderungen und zu mannigfaltig sind die möglichen Fallgruben. Stattdessen möchte ich auf ein unentbehrliches Führungswerkzeug hinweisen, mit dem sich gute Lösungsansätze in der jeweiligen Situation herausfinden lassen: das Gespräch.

Kommunikationsweisheit, Insel Pico, Azoren, 12.06.2018

Um für eine gegebene Situation ein gutes Ergebnis herauszufinden, sind Gespräche mindestens hilfreich, wenn nicht sogar zwingend erforderlich. Wichtig ist dabei, ein Gespräch aktiv zu suchen und dann auch zu führen – idealerweise unter Anwendung bestimmter Gesprächsregeln. Ein weiterer Aspekt gilt der Notwendigkeit, nicht allein auf kurzfristige Erfolge zu setzen. Wieder lässt sich das Bild der guten Früchte benutzen, die Zeit zum Reifen brauchen.

Sich nach getaner Arbeit auf die Ernte freuen

Durch den Beitrag mehrerer Personen und durch den glaubwürdig vorgetragenen gemeinsamen Ansatz lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit gute Ergebnisse hervorbringen:

  • Der geplante Fertigstellungstermin in einem Projekt kann sowieso nicht allein durch den Projektleiter gehalten werden, sondern es bedarf der Einschätzung und der Zusammenarbeit des gesamten Teams.
  • Die neuen Anforderungen nach einer Umstrukturierung machen es für die Abteilungsleiterin sowieso erforderlich, zunächst über die vorhandenen Fragen und Befürchtungen zu sprechen, bevor man an die Produktivität denken kann.
  • Die Interims-Managerin muss nach Übernahme einer dauerhaften Verantwortung sowieso zuerst ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die neue Situation erläutern, bevor sie ihre Arbeit fortsetzen kann.
  • Wenn der Geschäftsführer sich um eine neue „gefühlte“ Normalität für ein Miteinander bei der Arbeit bemüht, wird er sowieso nicht ohne ein allgemeines Meinungsbild bei den Führungskräften und in der Belegschaft auskommen.

Impulse 24 Bringen Sie durch Ihr Handeln gute Früchte hervor

Wenn Sie sich bei der erforderlichen Detaillierung bzw. Konkretisierung der Gespräche unsicher sein sollten, hilft Ihnen vielleicht ein Zitat meiner sehr geschätzten Tanzlehrerin: „Es darf doof, aber es muss deutlich sein.“ Diese Weisheit gilt nicht nur auf dem Tanzparkett, sondern auch auf dem Führungsparkett.

Bringen Sie durch Ihr Handeln gute Früchte hervor und wenn Sie auch insgesamt als Baum ein gutes Bild abgeben, umso besser!