Entscheidungsstärke ist eine wichtige Tugend für den Erfolg im Projekt. Jeder Projektleiter muss im Laufe eines Projekts eine Vielzahl von Entscheidungen treffen.
Ein Gegenspieler zur Entscheidungsstärke ist Entscheidungsschwäche. Darunter sind z. B. Entscheidungen mit einem negativen Ausgang oder mit einem schlechten Ergebnis zu verstehen. Doch schlechte Entscheidungen – wie auch immer man sie definieren mag – sind nicht so schlimm wie nicht getroffene, einfach ausbleibende Entscheidungen. Erklären kann man ein solches Defizit z. B. durch Entscheidungsunfähigkeit oder durch das fast schon gewohnheitsmäßige Aussitzen einer Entscheidungssituation.
Schaden aus nicht getroffenen Entscheidungen?
Niemand kann in die Zukunft gucken. Hinterher ist man immer schlauer. Denn bestenfalls im Nachgang lässt sich beurteilen, ob es gut gewesen wäre, auf eine bestimmte Art zu entscheiden oder ob sich eine Entscheidung rückwirkend als gut einstufen ließe. Denn häufig bleiben selbst dann noch unterschiedliche Standpunkte bestehen.
Es gibt keine falschen Entscheidungen, sie können sich hinterher allerdings als nicht optimal herausstellen. Gute Entscheidungen basieren hingegen auf in die Tat umgesetzte guten Gedanken, auf eigene Initiative hin und als aktive Wahl eines Weges. Schnell wird ersichtlich, dass der jeweilige Kontext immer relevant ist.
Selbstbestimmter Anstoß und geeignete Kommunikation
Ein bedeutender Faktor ist außerdem die Kommunikation der getroffenen Entscheidung. Es kommt darauf an, wie man eine Entscheidung kommuniziert und dass man sie überhaupt kommuniziert. Eine nicht oder schlecht kommunizierte Entscheidung wird häufig im Vergleich schlechter wahrgenommen als eine enttäuschende oder unerwartete Entscheidung.
Es ist also sinnvoll, sich stets der Bedeutung von Entscheidungen bewusst zu sein und seine Entscheidungsfähigkeit zu trainieren. Denn wer seine Entscheidungsfähigkeit trainiert, erlangt Entscheidungsstärke. Entscheidungsstärke führt zu Entscheidungen.
Nützliche Denkweisen
Keiner würde freiwillig falsch entscheiden. Wir tun immer unser bestes, damit es uns gut geht. Manchmal fehlen uns jedoch bestimmte Fähigkeiten, wichtige Informationen oder einfach nur der Überblick. An vielen Faktoren können wir arbeiten, z. B. mit nützlichen Denkweisen, um leichter Entscheidungen treffen zu können:
- Eine Entscheidung zu treffen heißt, Verantwortung zu übernehmen. Wir sind vielleicht nicht perfekt, aber wir geben immer unser Bestes
- Eine getroffene Entscheidung läßt uns mit voller Kraft auf unser Ziel zugehen. Andererseits müssen wir einen einmal festgelegten Kurs nicht zwingend für alle Zeit weitergehen und Entscheidungen lassen sich meistens später noch revidieren oder korrigieren.
- Wegen häufig existierender Widersprüche in Entscheidungssituationen ist es sinnvoll, Entscheidungen über Gewichtungen oder Priorisierungen zu treffen. Wenn die Sachlage stimmt, sind Bauchgefühl und Intuition besonders relevant.
- Wir lernen zu entscheiden, indem wir entscheiden.
So unklar Entscheidungssituationen auch sein mögen und so schwierig uns eine Entscheidung auch fallen mag, es lohnt sich immer, das Bewusstsein zu schärfen und die eigene Entscheidungsfähigkeit zu trainieren. So können wir aktiv einen Weg wählen und uns für unsere Ziele einsetzen!
—
Der nächste Beitrag in der Reihe “Wege zum Projekterfolg” handelt von Antriebslosigkeit und von Antriebsquellen.