Führungsarbeit ohne „schweres Gerät“

Führungsarbeit ohne „schweres Gerät“

Manche Entscheidungen im Tagesgeschäft oder im Projekt erfordern eine besonders sorgfältige Vorbereitung und eine wohlüberlegte Kommunikation. Die Notwendigkeit einer Entscheidung mit konsequenter Umsetzung wird umso größer, je schwieriger die allgemeine Situation und das Klima der Zusammenarbeit bereits geworden sind. Wenn Mitarbeiter dann nicht wie erwartet reagieren, muss man längst nicht sofort “schweres Gerät” einsetzen. Nur in wirklich sehr wenigen Fällen sind in der Führungsarbeit drastische Maßnahmen erforderlich.

  • Aber was kann man tun, wenn die Abstimmung an der Schnittstelle zwischen Vertrieb und Technik partout nicht funktionieren will?
  • Wie soll ein Teamleiter reagieren, wenn sich Mitarbeiter gegenseitig die Schuld geben, wenn Ergebnisse verspätet oder überhaupt nicht eintreffen?
  • Was bedeutet es, wenn statt einer direkten Abstimmung der Beteiligten Kettenbriefe per E-Mail ausgetauscht werden?
  • Welche Ursachen hat es, wenn überhaupt keine Kritik mehr geäußert wird?

Es gibt in den Unternehmen erfahrene und fachlich hoch qualifizierte Führungskräfte, die in bestimmten Situationen immer wieder ratlos sind und mit ihrer Verantwortung als Führungskraft hadern. Entweder wissen sie es nicht besser oder sie nehmen die Probleme gar nicht als gravierend wahr. Vielleicht ist Ihnen jedoch nicht bewusst, wie man durch eine gute Beziehungsarbeit mit Kollegen und Mitarbeitern bessere Resultate in der Zusammenarbeit erzielt. Das Stichwort heißt Wertschätzung.

Anstelle in scheinbar festgefahrenen Situationen als Führungskraft  „schweres Gerät“ in Form von Dienstanweisungen oder versteckten Drohungen zum Einsatz zu bringen, bieten sich „einfache Werkzeuge“ an, welche auf die Form der Zusammenarbeit abzielen, vertrauensbildend wirken und die Leistungsfähigkeit der Organisationseinheit spürbar verbessern können.

  • Diskretion – Persönliche Informationen sollten man vertraulich behandeln. Sie sollten im Teammeeting nicht vor versammelter Mannschaft herausposaunen, dass der Kollege nicht die Grippe, sondern Burnout hat.
  • Positives „Tratschen“ – Wenn Sie erzählen, was Sie an anderen schätzen, dann werden auch Sie selbst positiver wahrgenommen und schaffen es, dass Ihnen Ihre Leute vertrauen.
  • Ehrlichkeit – Täuschen, Dramatisieren und Beschwichtigen sind Gift für ein Vertrauensverhältnis. Lügen und das Weglassen von Informationen werden von Mitarbeitern und Kollegen gleichermaßen als schlimm empfunden. Besser ist es, unliebsame Wahrheit auszusprechen und sie mit wertschätzenden Äußerungen zu verbinden.
  • Respekt – Hat ein junger Kollege eine gute Idee, sollte diese ernst genommen werden. Als Führungskraft sollten Sie vermeiden, auf andere herabzusehen oder auch nur den Anschein zu erwecken.
  • Höflichkeit – Bitte, danke, guten Morgen, wie geht es dir? Diese Alltagsphrasen machen im beruflichen Miteinander den Unterschied. Wer sich als Führungskraft für seine Mitarbeiter interessiert, und sei es nur in einem kurzen Gespräch, baut ein positives Verhältnis auf.
  • Transparenz – Je mehr Ihre Mitarbeiter wissen, desto sicherer fühlen sie sich. Selbst wenn Sie als Führungskraft denken, etwas sei nicht wichtig, sollten Sie lieber mehr als zu wenig teilen.
  • Klären von Erwartungen – Führungskräfte und ihre Mitarbeiter sollten klarmachen, was sie voneinander erwarten und was auf keinen Fall passieren sollte. Diese Offenheit beugt Missverständnissen vor und zahlt sich in anderen Situation aus.
  • Aktive Unterstützung – Bieten Sie auch ungefragt Hilfe an. Viele Mitarbeiter trauen sich nicht, Sie um Hilfe zu bitten. Außerdem sollten Sie Ihren Mitarbeitern den Rücken stärken und sich für sie und ihre Belange einsetzen.

Zugegeben, diese „Werkzeuge“ sollten natürlich nicht erst dann zum Einsatz kommen, wenn es anders nicht mehr geht, sondern sie verstehen sich als unentbehrliche Bausteine im Verhalten einer modernen Führungskraft.

Meist genügt schon einfaches Werkzeug. Aber gewusst wie!

Wie bei vielen Dingen gilt natürlich auch für diese Führungswerkzeuge, dass man ihre Anwendung trainieren muss. Führungsleitbilder und Unternehmenswerte helfen dabei weiter. Zusätzlich bieten Seminaranbieter auch gute Schulungen zum Thema “Führung” an. Jetzt ist es an uns, die guten Vorsätze auch umzusetzen. Hier und jetzt.

Es macht doch viel mehr Spaß, großen Herausforderungen mit einem Lächeln zu begegnen.