Wer den Regenbogen will, muss den Regen in Kauf nehmen

Wer den Regenbogen will, muss den Regen in Kauf nehmen

Es klingt vielleicht überraschend, doch trotz vieler positiver Schlagzeilen liegt die Produktivität nach der Umstellung auf Homeoffice und Remote Work nicht in allen Unternehmen und Organisationen auf demselben Niveau wie zuvor. Worin auch immer die Gründe liegen, in vielen Bereichen funktioniert die Zusammenarbeit über die Distanz weitaus schlechter als von vielen behauptet wird.

Ein ganzes Bündel von ernst zu nehmenden Gründen spielt eine Rolle, wie z. B. die neuen technischen Gegebenheiten, die Konsequenzen aus der zeitlichen Abkopplung voneinander oder die eigenen Wertmaßstäbe. Will man daran etwas ändern, kommen sicherlich verschiedene Maßnahmen in Betracht. Aber die Zeit drängt und auf mittel- oder langfristig wirkende Maßnahmen im Hinblick auf eine bessere Organisationskultur zu setzen, ist nur bedingt der richtige Ansatzpunkt. Es muss schneller gehen! Werden keine klaren Zielvorgaben gemacht und die notwendigen Leistungen nicht eingefordert, fehlt die nötige Transparenz und die Produktivität sinkt.

Wer den Regenbogen will, muss den Regen in Kauf nehmen! Es muss vielleicht nicht so ergreifend sein wie in dem Filmdrama „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ nach dem Roman von John Green aus dem Jahr 2014, aus dem dieser Satz stammt. Die Situation lässt sich aber vermutlich nicht ohne die eine oder andere Ernüchterung und nicht ohne deutliche Worte verbessern.

Wenn man etwas Schönes wie einen Regenbogen sehen möchte, dann muss man auch bereit sein, weniger schöne Dinge in Kauf zu nehmen und evtl. nass zu werden. Gerade für Vorgesetzte steht die eine oder andere „ungewollte Dusche“ bevor. Denn viele neue Anforderungen sind zu bewältigen und die Verantwortung liegt bei den Führungskräften im Unternehmen.

Anforderungen für Führungskräfte bei virtuellen Teams

Zunächst fällt auf, dass bei virtuellen Teams ein gewisses Maß an Eigenverantwortung erforderlich ist. Die dafür nötigen Freiräume müssen gegeben sein und auch gekonnt genutzt werden. Gut entwickelte Schnittstellen bei neuen Systemen und Tools in der digitalen Zusammenarbeit sind eine notwendige Voraussetzung. Auch die Schwerpunkte für die Beurteilung verschieben sich. Der Fokus verlagert sich auf die gewünschten Ergebnisse und liegt weniger bei der Kontrolle der Arbeitsprozesse. Klare Arbeitsstrukturen und eine gute Kommunikation wirken unterstützend. Dass der veränderte Zusammenhalt untereinander durch mehr Wir-Gefühl und einen intensiveren Austausch kompensiert werden muss, versteht sich von selbst. Schließlich ist auch ein intelligentes Netzwerken gefragt, über das Teilen von Wissen ermöglicht wird, auch wenn eine direkte Zusammenarbeit eher die Ausnahme ist.

Der richtige Schritt liegt daher im Aufbau einer digitalen Arbeitskultur. Genauer gesagt geht es um kurzfristig greifende Maßnahmen im Rahmen der Weiterentwicklung der Organisationskultur, die sich mit der Zusammenarbeit in virtuellen Teams beschäftigt. Eine starke Organisationskultur wird zwar von vielen herbeigesehnt, aber nur die wenigsten unterstützen sie tatsächlich. Manche Führungskräfte scheuen den Aufwand und bei anderen steht die Kulturarbeit einfach nicht auf der Agenda. Letztendlich führt aber kein Weg daran vorbei.  

Scheuen Sie sich nicht, Verbesserungspotenziale anzusprechen!

Beim nächsten Beitrag in der Reihe „Wege zum Projekterfolg“ geht es um Freundlichkeit.