What have I done to deserve this?

What have I done to deserve this?

Womit habe ich das nur verdient?

Der Song der Pet Shop Boys aus dem Jahr 1987 handelt von einem Mann in einer dysfunktionalen Liebesbeziehung, die ihn kaputtzumachen droht. Er weiß, dass er die Beziehung besser beenden sollte, aber es fehlt ihm die Kraft, auszusteigen. Er ist ein Sklave seiner obsessiven Liebe.

Obsessive Liebe ist eine intensive Art von Liebe, in der die eigenen Gedanken unaufhörlich und sehr intensiv um die geliebte Person kreisen. In der Anfangszeit einer Liebesbeziehung ist obsessive Liebe etwas Normales. Wenn sie aber nicht erwidert wird, kann sie krankhaft werden und zu einer schweren psychischen Erkrankung führen.

Was hat Besessenheit mit guter Führung oder erfolgreichen Projekten zu tun?

Besessenheit ist nicht nur negativ zu sehen. Bemerkenswert ist z. B. die starke Motivation, die aus Besessenheit hervorgehen kann. Mit Liebe lässt sich mehr bewegen als z. B. mit Geld – und hier ist obsessive Liebe eindeutig eingeschlossen. Auch hat nicht jede Führungskraft das Glück, von Natur aus gut mit Antriebskraft ausgestattet zu sein. Dem Mutigen ist jeder Weg der rechte. Und woher kann man Antriebskraft nehmen, wenn unbeirrbarer Mut ausscheidet?

Auf der Suche nach Quellen für die eigene Motivation kommt man an Besessenheit nicht vorbei. Besessenheit ist keine schlechte Angelegenheit, zumindest wenn sie nur temporär auftritt und nicht krankhaft ist. Ein bisschen Besessenheit schadet auch in der Führungsarbeit nicht. Im Gegenteil. Für gute Leistung ist in gewisser Beziehung Besessenheit erforderlich.

Eine Führungskraft, die von ihrer Aufgabe „besessen“ ist, erledigt sie auch intensiv und umfassend. Für alle Mitarbeiter in der Abteilung ist klar, was erwartet wird. Dies führt zu einer hohen Produktivität und zu guten Ergebnissen. Normalerweise wird auch der Führungsstil als gut bezeichnet. Nicht schlecht.

Eine Projektleiterin, die Ihr Projekt wie besessen „liebt“, engagiert sich überdurchschnittlich und trägt dieses Bild auch in das ganze Team. Das schafft Klarheit und gibt die Zielrichtung vor. Es muss nicht ausdrücklich über Qualitätsstandard gesprochen werden, sodass detaillierte Anweisungen und Anleitungen überflüssig sind. Auch nicht schlecht.

Warum nicht die eigene Besessenheit als Antriebskraft „vor den Karren spannen“?

Dieser Gedanke gefällt. Wenn nur nicht die Angst vor der krankhaften Seite wäre! Kann man da was machen?

Wege 37 Sie wollen auch eine kleine Dosis „Besessenheit“ in Ihre Arbeit bringen

Aufpassen muss man, dass die Besessenheit nicht krankhaft wird und die Menschen im unmittelbaren Umfeld einer „besessenen“ Führungskraft dürfen darunter auch nicht leiden. Doch um das zu verhindern, gibt es eine Reihe von Korrektiven, wie z. B. die regelmäßige Selbstreflexion oder das Feedback-Gespräch unter Peers. In Unternehmen mit einer guten Führungskräfteentwicklung gehören diese Instrumente ohnehin zum Standard. Gute Projektmanager profitieren ebenfalls von diesen Programmen. Die Korrektive in der Projektarbeit sind u. a. Projekt-Reviews und Lessons Learned.

Ein bisschen Besessenheit schadet nicht. Im Gegenteil. Probieren Sie es aus!

Wollen Sie nicht auch eine kleine Dosis „Besessenheit“ in Ihre Arbeit bringen?


Beim nächsten Beitrag in der Reihe „Wege zum Projekterfolg“ geht es um Sand im Getriebe.