Der Song Good Vibrations aus dem Jahr 1966 ist schon klasse. Das aufwendig produzierte Stück war nach „Barbara Ann“ und „Sloop John B“ der dritte Millionenseller der Beach Boys. Es geht dabei um Anziehungskraft, Anregung und Erregung. Es geht also um so viel mehr als nur um akustische Vibrationen.
Töne, Untertöne und sonstige Schwingungen
Damit es in der Abteilung oder im Projekt „gute Schwingungen“ gibt und die Arbeit gelingt, sind nicht nur akustische Schwingungen zu beachten. Führungskräfte und Projektverantwortliche sind gut beraten, sich neben den hörbaren Tönen auch um Untertöne und sonstige Schwingungen zu kümmern.
Die Kommunikation ist dafür ein gutes Beispiel und sowieso ein zentraler Baustein in der zwischenmenschlichen Zusammenarbeit. Kommunikationswissenschaftler unterscheiden nicht von ungefähr zwischen verbaler, nonverbaler und paraverbaler Kommunikation. Als verbale Kommunikation wird jener Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation bezeichnet, der sprachlich erfolgt – Verständigung mit Worten. Nonverbale Kommunikation bezeichnet den Teil, der nicht durch wörtliche Sprache vermittelt wird, z. B. mit Blickkontakt, Mimik, Gestik, unserem Habitus oder unserer Körperhaltung – Verständigung ohne Worte. Paraverbale Kommunikation hängt mit den individuellen Stimmeigenschaften und dem Sprechverhalten der Sprecherin bzw. des Sprechers zusammen. Dieser Begriff umfasst das ganze Spektrum der Stimme und beinhaltet z. B. Stimmlage (hoch – tief, tragend – zitternd), Lautstärke (angenehm – unangenehm, laut – unangenehm leise), Betonung einzelner Wörter oder Satzteile, Sprechtempo (schnell – langsam), Artikulation (deutlich – undeutlich) und Sprachmelodie (eintönig – moduliert – singend). Die eigentliche Wirkung von Kommunikation erwächst aus dem Zusammenspiel aller drei Komponenten.
Jede Abteilungsbesprechung und jedes Teammeeting bringt dafür anschauliche Beispiele zutage und auch jedes Vieraugengespräch von Führungskräften oder Projektverantwortlichen mit Einzelpersonen ist davon gekennzeichnet. Es bestehen also genug Gelegenheiten, um auf Töne, Untertöne und sonstige Schwingungen zu achten.
Alles, was für ein gutes Arbeitsklima erforderlich ist
Aber auch andere Aspekte sind von Bedeutung, wie z. B. die allgemeinen Arbeitsbedingungen und der gelebte Alltag. Viele Anknüpfungspunkte stecken in der individuellen Organisationskultur und mit wenigen Überlegungen lässt sich schon erkennen, wie man aus der Organisation schlau werden und die gegebenen Bedingungen vorteilhaft für sich nutzen kann.
Als Sparringspartner von Führungskräften habe ich als wesentlichen Teil meiner Arbeit erkannt, auf Good Vibrations zu achten und Rezepte anzubieten, mit denen man für Good Vibrations sorgen kann. Bei Arbeitsgruppen bzw. Projektteams ist es prinzipiell ähnlich, doch kommen hier andere Mechanismen zum Einsatz.
Fest steht, wer bei Good Vibrations im Geschäftsleben nur an „laute Töne“ denkt, hat definitiv Nachholbedarf. Denn häufig machen nicht die hörbaren Töne die Musik, sondern die Untertöne und sonstige Schwingungen. Doch es gibt auch einen großen Trost: Wenn Sie bei Ihrer eigenen Praxis etwas [zum Positiven] ändern wollen, gilt nämlich dasselbe.
Sie brauchen nicht ein einziges Wort zu verlieren, um gute Schwingungen zu erzeugen.
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Beim nächsten Beitrag in der Reihe „Wege zum Projekterfolg“ geht es um Zeichenerklärungen.