Aus dem Lameng

Aus dem Lameng

Wenn es in bestimmten Jahreszeiten „unerwartet“ schneit, müssen wir sofort tätig werden und das Nötige tun. Wir müssen z. B. unseren Verkehrssicherungspflichten nachkommen. Ohne großartig überlegen zu müssen und ohne zu zögern, ergreifen wir die richtigen Werkzeuge, z. B. den Schneeschieber, nehmen evtl. Hilfsmittel hinzu, z. B. Streusalz oder Granulat, und räumen den Schnee. Das geht aus dem Lameng. Hoffentlich.

Wenn jemand etwas ohne Anstrengung und ohne langes Nachdenken tut oder sagt bzw. „etwas aus dem Ärmel schüttelt“, dann tut er es „aus dem Lameng“. Der Begriff kommt aus dem Französischen von „la main“, die Hand. Bekannt wurde er nach dem 1. Weltkrieg, als viele solcher fremdsprachlichen Wendungen in die Umgangssprache gelangten und mit deutschen Wörtern versetzt wurden.

Manchmal stellen wir sogar in diesen einfachen Situationen fest, dass es aus dem Lameng nicht so läuft, wie wir es uns wünschen. Das Schloss zum Werkzeugschuppen ist eingefroren. Der Schneeschieber befindet sich nicht am erwarteten Platz. Das Granulat ist nicht im letzten Winter nicht nachbestellt worden. Ärgerlich, aber in der jeweiligen Situation muss man damit leben. Meistens dauert es länger, das Resultat ist längst nicht so gut und es kostet Nerven. Manchmal treffen wir sogar einen Vorsatz, „es“ zukünftig anders zu machen. Denn gut vorbereitet zu sein, hilft in solchen Situationen unglaublich – wie wir es vermutlich alle kennen.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Wer gut vorbereitet ist, die nötigen Vorkehrungen getroffen hat und die relevanten Abläufe trainiert hat, kann mit großer Zuverlässigkeit gute Leistungen abrufen, wenn es darauf ankommt. Wer eine gewisse Routine besitzt, ist klar im Vorteil.

Dieser Vergleich lässt sich problemlos auf viele geschäftliche Anforderungen übertragen. Wer die Abläufe einer Notfallübung nicht nur auf dem Papier kennt, sondern sie auch tatsächlich von Zeit zu Zeit übt, ist auch in einem „echten“ Notfall in der Lage, das Geübte anzuwenden, den Schaden zu begrenzen und Schlimmeres zu verhindern. Dasselbe „Strickmuster“ trifft für Situationen zu, die mit Brandschutz- und Evakuierungshelfern, Business Continuity Management oder Krisenmanagement zu tun haben. Bei den meisten Menschen führen diese Begriffe nicht gerade zu Wohlbefinden. Es sind ungeliebte Situationen, die wir uns besser nicht vorstellen möchten.

Den Gedanken weiterspinnen

Wäre es nicht wünschenswert, auch in anderen Fällen über gute Routinen zu verfügen? Wie praktisch und beruhigend zugleich ist das Statement: „Das brauchen wir nicht vorzubereiten, das machen wir aus dem Lameng.“ Denn der Sachverhalt scheint klar zu sein. Höchstwahrscheinlich wird nichts schiefgehen und man kann sich getrost mit anderen Dinge beschäftigen, die noch offen sind. Das ist eine echte Erleichterung. 

Wenn man den Gedanken einer Notfallübung verallgemeinert und weiterspinnt, stößt man unweigerlich auf Bereiche, bei denen einstudierte Routinen ebenfalls zu großen Erleichterungen führen. Es geht hierbei ausnahmslos um positive Routinen, die sinnvoll und hilfreich sind. Alle Routinen sollte man jedoch regelmäßig überprüfen, um zu vermeiden, dass sich ein suboptimaler Dauerzustand einschleicht. Dazu eignet sich z. B. das STOP-Tool.

Wege 50 Das brauchen wir nicht vorzubereiten, das machen wir aus dem Lameng.

Manchmal treffen wir unvermittelter Dinge auf Anforderungen, für deren Vorbereitung und Planung wir entweder keine Zeit haben oder für die wir keinen zusätzlichen zeitlichen Aufwand treiben wollen. Doch „die Qualität“ muss auch in diesen Situationen stimmen.

Wie gut ist es doch, wenn wir die erforderlichen Fertigkeiten einfach aus dem Ärmel schütteln können. Wohlgemerkt, es besteht ein großer Unterschied zwischen Dingen, zu denen wir prinzipiell in der Lage sind, und Dingen, die wir richtig „drauf haben“. Die bloße Fähigkeit allein ist nicht ausreichend, es bedarf schon einer echten Fertigkeit.

Pflegen Sie die richtigen Routinen, denn Sie erleichtern Ihnen das Leben!

Beim nächsten Beitrag in der Reihe „Wege zum Projekterfolg“ geht es darum, warum man auch bei der Projektarbeit zusammen stärker ist.