Maßstab und Detaillierung – ein schönes Paar

Maßstab und Detaillierung – ein schönes Paar

„Sie legen aber einen strengen Maßstab an das Projekt. Sie stellen wirklich hohe Ansprüche!“ –  „Bei diesem Projektansatz fehlen mir noch entscheidende Einzelheiten. Wir müssen uns noch einmal Gedanken über die richtige Detaillierung machen!“ – So oder so ähnlich sind Sie bestimmt auch schon einmal mit den Begriffen Maßstab und Detaillierung in Kontakt gekommen. Manche Worte haben sogar einen mahnenden Charakter, so z. B. stammt von der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach das Zitat: „Der Maßstab, den wir an die Dinge legen, ist das Maß unseres eigenen Geistes.“

Als Maßstab bezeichnet man in der Technik und Kartografie das Verhältnis zwischen der abgebildeten Größe und der entsprechenden Größe in der Wirklichkeit. Maßstabsgetreu ist eine Abbildung oder ein Modell, wenn in der Darstellung jede beliebige Strecke zur entsprechenden Länge im Original dasselbe Verhältnis ergibt. Nicht maßstabsgetreu ist z. B. ein Foto oder eine Handskizze. Beim Maßstab spielt die Skalierung eine wichtige Rolle, unter der allgemein die Zuordnung nach einer bestimmten Größenordnung bezeichnet wird. 

Unter der Detaillierung versteht man die Beschreibung oder Erklärung von, etwas bis in die Einzelheiten. Eine Detaillierung bezeichnet eine Einzelheit bzw. einen exakten, bildlich oft vergrößerten Ausschnitt aus einem größeren Ganzen.

Während der Maßstab den quantitativen Zusammenhang zwischen zwei oder mehr Elementen herstellt, erscheint uns die Detaillierung eher als qualitative Größe, mit der wir einen gegebenen Untersuchungsbereich in der erforderlichen Genauigkeit analysieren oder beschreiben.

Wohlüberlegt wählen und penibel einhalten

Beide Größen zielen auf den richtig gewählten Ausschnitt. Beide Größen gilt es bewusst zu wählen, um die gewünschte Aussage aus dem Untersuchungsbereich zu ziehen. Beide Größen müssen genau beachtet und sorgfältig eingehalten werden, damit diese Aussage auch über einen bestimmten Zeitraum oder einen übergeordneten Zusammenhang konsistent bleibt. Beide Größen tragen auch dazu bei, den Projektgegenstand schneller zu verstehen und sofort Bescheid zu wissen.

Dabei ist es nicht immer trivial, den richtigen Maßstab oder die geeignete Detaillierung zu finden. Geht man dabei ungeschickt vor, kann es passieren, dass wichtige Aussagen gar nicht erkannt werden. Im schlimmsten Fall werden vorhandene Zusammenhänge sogar ins Gegenteil gedreht. Es lohnt sich deshalb, dem Maßstab bzw. der Detaillierung die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. 

Maßstab und Detaillierung - Nur wer die richtige Auflösung wählt, kann überzeugen

Ich lege großen Wert darauf, im Projektteam gemeinsam zu überlegen, was der richtige Maßstab ist und wie eine geeignete Detaillierung aussehen kann. Eine ausführliche Beschäftigung mit diesem Thema mag besonders am Anfang eines Projektes als lästig erscheinen. Denn häufig möchten viele im Team lieber mit der „eigentlichen“ Arbeit beginnen und konkrete Ergebnisse angehen, als sich über grundsätzliche Dinge zu unterhalten. Auf der anderen Seite gibt es auch keine zwingende Bedingung, den richtigen Maßstab bzw. die geeignete Detaillierung direkt zu Projektbeginn festzulegen. Aber spätestens bei kritischen Fragen anderer Stakeholder im Projekt wird klar:

Nur wer die richtige Auflösung wählt, kann überzeugen.

Beim nächsten Beitrag in der Reihe „Wege zum Projekterfolg“ geht es darum, was man machen sollte, wenn man ein Ziel ins Auge gefasst hat.